Statt Brenner-Park entstehen in Abwinkl nun die Tegernsee-Villen. 40 Wohnungen für bis zu 3,6 Millionen Euro. Der Vertrieb habe überraschend gut begonnen, erklärt Thomas Hofer von planquadrat.at gegenüber der Tegernseer Stimme. Ende 2017 soll alles fertig sein.
Alles scheint eine Nummer kleiner zu sein, auch das Verkaufsbüro des Salzburger Unternehmens im Wiesseer Ortsteil Abwinkl. Dort erklärt Geschäftsführer Thomas Hofer, dass man die Wohnungen um etwa 20 bis 30 Prozent günstiger als der ursprünglich dort vorgesehene Brenner-Park kalkuliert habe. Gastronom und Gemeinderat Jupp Brenner sowie der Bauunternehmer Thomas Radmer scheiterten Mitte des Jahres mit ihrem Luxuswohn-Projekt Brenner Park.
Vor allem die exorbitanten Betriebskosten hätten das Vorhaben zum Erliegen gebracht, berichtet Hofer. Bei der mit fünf Millionen Euro teuersten 380-Quadratmeter großen Wohnung wären die Nebenkosten bei immerhin 6.000 Euro gelegen. Laut Hofer koste diese Dachgeschosswohnung jetzt nur noch 3,6 Millionen Euro. Auch die Preisschraube für Nebenkosten habe man um 80 Prozent deutlich nach unten gedreht, von 17 auf drei Euro pro Quadratmeter.
“Das Concierge-Häuschen ist kleiner geworden und auf das Schwimmbad haben wir ganz verzichtet, das weitere vier Euro pro Quadratmeter gekostet hätte“, begründet Hofer seine niedrigeren Betriebskosten. Sie kämen vor allem deshalb zustande, weil es künftig keinen Rundum-Service mehr geben wird.
„Alles kann, nichts muss“
„Wir sagen, den Service kann man in Anspruch nehmen, aber wir können und wollen die Eigentümer nicht dazu zwingen. Jetzt ist unsere Devise: alles kann, nichts muss.” Organisiert werden soll der Service von einer Betreiber-Gesellschaft in Salzburg, die sich auch um die Seniorenresidenzen von planquadrat.at kümmere. “Und diese Firma hat dann hier Leute vor Ort. Es wird auch keinen 24-Stunden-Concierge geben, sondern es wird dreimal in der Woche ein Mitarbeiter kommen“.
Im Konzept des Brennerparks gab es auch eine Lounge, die die Wohnungseigentümergemeinschaft hätte finanzieren müssen, so Hofer: „Dies wird bei uns anders gehandhabt. Erst wenn ein Betreiber da ist, bauen wir das öffentliche Restaurant mit 70 Plätzen am Söllbach. Denn tragen wird es sich nur durch Gäste von außerhalb der Anlage“.
10.000 Euro für einen Quadratmeter
Hofer weiß auch, dass er mit Wohnungen allein im obersten „Segment“ nicht punkten kann. Darum wurden in drei der neun Häuser Wohnungen geteilt, „damit auch kleinere vorhanden sind, die für Normalbürger einigermaßen erschwinglich sind“, so der Salzburger. Für „Normalbürger“ beginnt die günstigste Wohnung mit 80 Quadratmetern bei 650.000 Euro. Aber diese sei schon verkauft, wie bereits sechs weitere. Von der Spannweite betragen die Quadratmeterpreise laut Hofer zwischen 6.500 und 10.000 Euro. Dennoch habe ihn die Nachfrage in den ersten sechs Wochen „sehr positiv überrascht“.
Trotz fehlendem Seeblick sowie Sicht auf Parkplätze und Nebengebäude eines Bauernhauses wird mit „bester Lage“ geworben. Hofer begründet sie mit der „sehr netten Struktur in Abwinkl. Zum See sind es nur 200 Meter, außerdem liegen Aquadom und Fischerei vor der Haustüre, auch der Medical-Park.” Diese Einrichtungen würden der neuen Wohnanlage einen enormen Auftrieb geben. “Eine Einkaufsmöglichkeit auf der anderen Straßenseite können wir allerdings nicht bieten, dafür Ruhe und Entspannung. Viele unserer Kunden im Alter zwischen 50 und 60 Jahren sagen, jetzt nutzen wir die Wohnung in der Freizeit und später wird es unser Altersruhesitz“.
Da die Kubaturen der ursprünglichen Planung für den Brennerpark mit den neun Tegernsee Villen und 117 Tiefgaragenplätzen nahezu identisch seien, glaubt Hofer an den ersten Spatenstich im April. Die Fertigstellung soll in drei Bauphasen bis Ende 2017 erfolgen. Dann wird sich zeigen, ob Hofer auch die teuerste Wohnung verkaufen kann. Bislang ist er sich dessen „absolut sicher“.
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