Geldspritze für den Sonnenbichl

Der Sonnenbichl ist derzeit wieder Thema in den Gemeinderatssitzungen am See. Dabei geht es um die zukünftige Finanzierung, um den Hang zu erhalten. Rottach-Egern hat bereits weitere Unterstützung zugesichert. Bad Wiessee muss jedoch aufgrund des Standortvorteils das Dreifache der übrigen Gemeinden zahlen. Gestern wurde entschieden, ob das drin ist.

Auch Bad Wiessee wird den Hang wieder über fünf Jahre mitfinanzieren ... (Archivbild)
Auch Bad Wiessee wird den Hang wieder über fünf Jahre mitfinanzieren … (Archivbild)

Schon im Vorfeld der Ratssitzung gestern war klar, dass die Gemeinde das Trainingszentrum am Sonnenbichl unterstützen wird. Denn der beschneite Skihang sei ein deutliches Plus für den Ort in den Wintermonaten. Bürgermeister Peter Höß (FWG) war sich sicher, „dass die Musik nun nicht mehr nur in Ostin spielt“.

CSU-Fraktionssprecher Kurt Sareiter lobte die „enorme Eigenleistung des Fördervereins“. Daher seien die 15.000 Euro jährlich, die jetzt wieder für fünf Jahre gesichert sind, mehr als berechtigt. In das gleiche Horn stieß auch Robert Huber (SPD): „Es ist eine Freude, zu sehen, wie der Sonnenbichl mit Leben erfüllt wird.“

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Er bemängelte aber die dortige Gastronomie des Hotels am Sonnenbichl: „Da könnte man noch viel mehr machen.“ Für Fritz Niedermaier (FWG) sind es „wohl die sinnvollsten Zuschüsse, die wir seit Langem vergeben haben“. Allein die parteifreie Beate Meister goss Essig in den Wein und stimmte gegen die Finanzspritze. Ihr Einwand: „Warum übernimmt Bad Wiessee den Löwenanteil der Finanzierung, wenn alle Talgemeinden gleichermaßen davon profitieren?“

Nicht alle Gemeinden ziehen am gleichen Strang

Zuvor hatte Toni Schwinghammer, der Vorsitzende des Fördervereins, nochmals die finanzielle Lücke eingehend aufgedröselt. Bislang seien in das Lift- und Zielhaus, das Wärmestüberl mit öffentlichen Toiletten, Umkleideraum und Raupengarage 340.000 Euro investiert worden. Weitere 30.000 Euro werden noch benötigt.

Ein großer Posten seien zum Beispiel die jährlichen Stromkosten der Schneekanonen. Daher ergebe sich unterm Strich in der Jahresbilanz bislang ein Minus von 17.500 Euro, die der Verein allein nicht stemmen könne.

„Denn wir haben schon einen Kredit von 170.000 Euro aufgenommen, für den der Vorstand persönlich haftet“, verdeutlichte Schwinghammer. Unterstützung bekam er kürzlich auch aus Rottach-Egern, das ihm in den kommenden fünf Jahren mit insgesamt 25.000 Euro unter die Arme greift. Auf der Habenseite stehe, so Schwinghammer, die stetig wachsende Akzeptanz des Steilhangs. „Wir wollen bewusst eine breite Palette des Schneesports dort abdecken. Selbst Zipfelbobrennen fanden schon statt.“

Förderung von Jugend im Fokus

Überwiegend aber diene der Sonnenbichl dem Training der Kinder und Jugendlichen aus den fünf Talgemeinden. „163 Kinder fuhren im vergangenen Winter permanent dort“, so der engagierte Toni Schwinghammer.

Der Erfolg gebe dem Verein Recht. Bei den 11- bis 16-Jährigen liege das Tal im Leistungsvergleich mit Skiclubs im Isartal und Schlierach-Leitzachtal überall vorne. Vorbereitet werde auch ein Erbpachtvertrag mit der Gemeinde über die Dauer von 60 Jahren.

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