Haslbergers Pläne stocken

Genugtuung herrschte noch im September vergangenen Jahres im Wiesseer Gemeinderat. Hatte man doch mit der einstimmigen Genehmigung der Umbaupläne gehofft, Franz Josef Haslberger würde seine Söllbachklause bald wieder eröffnen können. Doch der Unternehmer hatte seine Rechnung ohne das Landratsamt gemacht: Noch verweigert es seine Baugenehmigung wegen der ungeklärten Einfahrt zur Tiefgarage.

Die Söllbachklause wird wohl noch länger geschlossen bleiben
Die Söllbachklause wird wohl noch länger geschlossen bleiben

Wer im Söllbachtal unterwegs ist, ob als Wanderer oder Radler, blickt nach wie vor auf ein tristes Ausflugslokal: die Söllbachklause. Die einstigen Eigentümer veräußerten die beliebte Gaststätte an den Freisinger Baustoffunternehmer Haslberger Anfang 2014. Seitdem ist sie geschlossen. Für den Touristenort Bad Wiessee ein herber Verlust. Denn das Lokal liegt direkt an der beliebten Wanderroute zur Aueralm oder zur Schwarzentenn-Alm.

Haslberger will es umbauen und wieder eröffnen. Noch aber hakt eine Baugenehmigung an der geplanten Tiefgarage. In diesem Hochwassergebiet ohnehin ein schwieriges Unterfangen. Beim Juni-Hochwasser 2013 wurden die damaligen Wirtsleute vorsorglich von der Feuerwehr evakuiert.

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Gerhard Brandl, Pressesprecher des Landratsamtes: „Unlängst fand in dieser Angelegenheit ein Ortstermin mit dem Bauherrn und dem fachlichen Naturschutz des Landratsamtes statt. Mit Herrn Haslberger wurden zwei Alternativen bezüglich der Einfahrt zur Tiefgarage besprochen, wobei grundsätzlich jede der beiden Möglichkeiten genehmigungsfähig ist. Herr Haslberger wurde aufgefordert, uns eine der beiden Alternativen planerisch aufzuzeigen. Sobald uns dies vorliegt, kann konkret darüber befunden werden“. An die Tiefgarage mit sechs Stellplätzen sollen sich zusätzliche Kühl- und Lagerräume anschließen.

Nur Betrieb als Gaststätte genehmigt

Auch überirdisch hat der Wahl-Wiesseer einiges vor. Im Bauausschuss hatte er dazu einst umfangreiche Veränderungen eingereicht. Im Erdgeschoß ist ein seitlicher Anbau als zusätzlicher Gastraum mit etwa 50 Quadratmeter geplant, sowie eine Terrasse mit 70 Sitzplätzen. In dem aufgestockten Obergeschoß soll zudem eine Tenne für Veranstaltungen entstehen.

„Neben dem Geschäft mit dem regulären Wanderbetrieb soll der neue Wirt auch die Möglichkeit erhalten, dort größere Veranstaltungen auszurichten“, erklärte Bauamtsleiter Helmut Köckeis das Vorhaben Haslbergers. Gemeinderätin Klaudia Martini (SPD) wollte aber bei einer Umbau-Genehmigung sichergestellt wissen, „dass die Söllbachklause in Zukunft ausschließlich als Gaststätte genutzt wird“.

Dennoch war der Bauausschuss am 11. September von den Plänen sehr angetan, denn das Gebäude bekomme ein völlig anderes Gesicht, es sei eine absolute Bereicherung für den Tourismus. Bleibt zu hoffen, dass sich Haslberger und das Landratsamt bald einigen, denn die Ausflugssaison 2015 ist bald gelaufen, ohne einen Spatenstich an der Söllbachklause. Auch bei Haslbergers Bauer in der Au und seinen Niederstubn hakt es. Noch ist von seinen Investitionen nichts in trockenen Tüchern.

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