Höß: “Der Verkaufspreis ist nicht fixiert”

Exklusiv hatte die TS gestern über die geheimen Verhandlungen zu Investoren des geplanten Hotels und des Gesundheitszentrums berichtet. In einer ersten Reaktion erklärt Wiessees Bürgermeister Peter Höß nun, warum die Öffentlichkeit ausgeschlossen war. Er betont zudem, dass der Verkaufspreis für das Jodbad-Areal noch nicht fixiert sei.

Bürgermeister Peter Höß äußert sich jetzt zu den Plänen rund um das Jobad-Areal
Bürgermeister Peter Höß äußert sich jetzt zu den Plänen rund um das Jobad-Areal

Vor Erscheinen des Artikels hatte die TS-Redaktion versucht, die Informationen, die sie bekam, durch eine Stellungnahme von Bürgermeister Peter Höß (Wiesseer Block) verifizieren zu lassen. Gestern zwar ohne Erfolg. Doch heute nun meldet sich der Rathauschef und begründet sein gestriges Schweigen damit, dass er über die Kenntnis von Medien zu nichtöffentlichen Sitzungen überrascht sei: „Es ist gesetzlich geregelt, dass Vertragsverhandlungen in nichtöffentlichen Sitzungen zu behandeln sind. Daran haben wir uns gehalten.“

Damit bestätigt Höß indirekt den TS-Bericht, dass es bei der gestrigen geheimen Gemeinderatssitzung um Vertragsverhandlungen mit den Investoren von Hotel und Gesundheitspark auf dem Jodbadareal ging. Weiter erklärt der Rathauschef:

Anzeige

Die Investoren jeweils für das Hotel mit medizinischem Zentrum und dem Gesundheitszentrum mit Jodschwefelbad müssen viel Geld in die Hand nehmen für Planungen und der Aufstellung der Bebauungspläne. Dafür brauchen sie eine Option, dass sie die Grundstücke auch bekommen. Diese Option ist an viele Bedingungen gekoppelt. Und darüber wurde der Gemeinderat gestern informiert. Das ist so üblich. Natürlich sind diverse Fragen gestellt worden. Es gab auch eine sehr konstruktive Diskussion. Wir sind alle miteinander auf einem guten Weg.

Laut Höß sei der von der TS genannte Erlös von 7 Millionen Euro aus dem Verkauf der Areale für das Hotel und das Gesundheitszentrum deswegen nicht ganz richtig dargestellt, weil bestimmte Dinge noch zu verhandeln seien. „Der Verkaufspreis ist noch nicht endgültig fixiert“, so Höß, „er kann höher, aber auch geringer sein“. Damit dürfte dann auch endgültig die Erbpacht vom Tisch sein, die für Bürgermeister Höß jahrelang ein Tabuthema war.

Doch kein Verlust von 5 Millionen Euro?

2011 hatte die Gemeinde das gesamte Jodbadareal mit 100.000 Quadratmetern für rund 12 Millionen Euro gekauft. Keinesfalls, so Höß, könne man nun bei einem eventuellen Verkaufserlös von 7 Millionen Euro an die Investoren daraus schließen, dass die Gemeinde einen Verlust von 5 Millionen Euro in den Büchern stehen habe.

Teile des Areals, so der Wiesseer Bürgermeister, würden weiterhin im Besitz der Gemeinde bleiben. Zum Beispiel die gesamte Fläche des Tennisplatzes von 10.000 Quadratmetern.„Diese Fläche ist so gut wie nicht von der jetzigen Entwicklung betroffen. Allein die drei Plätze an der Straße stehen zur Disposition. Die Jodschwefelbad GmbH und damit die Gemeinde werden den großen Park östlich der Wandelhalle in ihrem Eigentum behalten. Nicht zur Disposition steht auch die Fläche südlich des Terrassenhofs. Ebenso in den Büchern der Gemeinde bleiben die 15.000 Quadratmeter am See nördlich des Lederer-Areals, auch der ganze Bereich westlich der Wandelhalle, das Hochmoor.“

Weiter würden noch kleinere Flächen dazugehören, die von der künftigen Bebauung nicht betroffen seien. Diese Flächen, die nicht verkauft würden, seien laut seiner Argumentation sehr wertvoll. Dabei zeigt er sich überzeugt, „dass wir hier eine ganze Menge mehr Geld machen könnten, wenn wir die Flächen für Eigentumswohnungen entwickeln würden. Dies haben uns Bauträger schon zu verstehen gegeben. Aber dies wollen wir nicht. Wir wollen Rahmenbedingen schaffen, dass der Gesundheitsstandort Bad Wiessee weiter entwickelt wird“.

Gesundheitszentrum wird verlagert

Nach Aussagen von Peter Höß bekommt auch das Gesundheitszentrum einen völlig anderen Standort, als von Architekt Matteo Thun in seinem „Masterplan“ ursprünglich geplant. Es soll nun östlich der Klinik am Kirschbaumhügel entstehen und damit südlich der Wandelhalle.

Dort, wo Thun einst die „Thermen-Residenzen“ mit Eigentumswohnungen plante. Doch, sagte Höß bei diesem Thema beschwichtigend, „Matteo Thun Auftrag ist es damals gewesen, ein Konzept für Hotel und Badepark zu entwerfen. Daraus sind eben nun diese neuen Entwicklungen mit dem Gesundheitszentrum entstanden“.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner