“I bin mit’m Radl da”

Die Wetterextreme wirbeln auch die Outdoor-Aktivitäten durcheinander. Wo sonst auf der Sutten im Spitzing-Skigebiet Skifahrer unterwegs sind, kommen nun auch Mountainbiker auf der Piste daher. Die Miesbacherin Elisabeth Schwojer macht vor keinem Berg halt.

Andere gehen mit Tourenskiern auf die Sutten. Elisabeth Schwojer radelt mit dem Mountainbike.
Andere gehen mit Skiern auf die Sutten. Elisabeth Schwojer radelt mit dem Mountainbike. Sie und ihr Fotograf Colin Stewart.

Man traut seinen Augen nicht. Auf der eigentlich für Skifahrer gesperrten Sutten-Abfahrt rast gekonnt ein Biker die eisige und bucklige Piste herunter. Verwegen wird ein Schwung an den anderen gesetzt. Bei näherer Betrachtung entpuppt sich der verwegene Radler als Elisabeth Schwojer aus Miesbach, Mutter zweier Kinder. Mit dieser außergewöhnlichen Art der Fortbewegung will sie auch weiterhin Bewegung in ihr Leben bringen.

„Colin Stewart begleitet mich heute mit Drohne und Kamera für einen kleinen Video-Clip“, sagt Schwojer, „alle habe sie eine Freud, wenn sie mich auf dem Radl sehen. Jeder will ein Foto machen. Gestern war ich auf einer Skitour, heute bin ich nun mit dem Bike unterwegs“. Das Rad wurde ihr mit einer Schneekatze auf den Rosskopf gebracht.

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Outdoor-Aktivitäten bei Schneemangel

„Jeden Monat lasse ich mir so einen Schmarrn einfallen: Mal koche ich auf dem Gipfel Weißwürste“, sagt sie. Und kürzlich sei sie mit einem Saibling aus der Tegernseer Fischerei in Richtung Kampenwand unterwegs gewesen, um dort oben einen Steckerlfisch zu grillen. „Irgendwas verrückt Gemütliches“, falle ihr immer ein, „denn drinnen sind wir lange genug“, sagt die Caféhaus-Betreiberin aus Miesbach.

"Jeden Monat lasse ich mir einen anderen Schmarrn einfallen", sagt die Café-Inhaberin aus Miesbach.
“Jeden Monat lasse ich mir einen anderen Schmarrn einfallen”, sagt die Café-Inhaberin aus Miesbach.

Bewegung und Essen gehören für sie zusammen. „Wenn man sich bewegt hat und ausgepowert ist, hat das Essen einen viel höheren Stellenwert. Ich mag aber das Gefühl mit dem Oberkohldampf mich aufs Essen zu stürzen und es zu genießen“, sagte Schwojer dem Online-Portal Girlsridetoo.de aus Warngau. Ihr Appetit scheint ihrer Figur nicht zu schaden, denn inzwischen avancierte das oberbayerische Original zur „Lifestyle-Ikone“, bei der Sponsoren, Magazine und Werbefilm-Produzenten anklopfen würden. „Hauptsache das Radl ist dabei“, schreibt sie auf Facebook.

Andere waren heute mit ihren Tourenskiern zum Berggasthof Jagahüttn unterwegs. Diesmal ohne schlechtes Gewissen, denn die Sutten ist noch für den allgemeinen Skibetrieb gesperrt. An drei Stellen liegt noch nicht ausreichend künstlicher Schnee, teils rutscht man über Grasnarben den Hang herunter.

Den Spaß am Skifahren scheint dies nicht sonderlich zu trüben. Viele Familien mit Kindern wagten dennoch die Abfahrt auf der gesperrten Piste. Eine weitere Radlerin war allerdings nicht mehr auszumachen. Die bewegten sich lieber auf der Straße von Enterrottach zum Spitzingsee. Momentan findet jeder Freak seine Nische. Bekanntlich ist der Weg das Ziel.

Elisabeth Schwojer
Elisabeth Schwojer in ihrem Café. Foto: Colin Stewart

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