Ermittler rätseln über Brandursache

„Das war kein klassischer Wohnungsbrand“, äußerte sich ein Feuerwehrmann gegenüber der Tegernseer Stimme zu den Löscharbeiten vergangenen Donnerstag in Kreuth-Reitrain. Die Ermittlungen zur Unfallursache gestalten sich jedoch weiterhin schwierig. Jetzt muss sogar der Dachstuhl abgetragen werden.

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Die Auswirkungen des Brandes sind deutlich sichtbar. Die Feuerwehr schätzt den Schaden auf über 100.000 Euro.

Feuerwehr, Kripo und sogar ein Gutachter des LKA: Sie alle arbeiten fieberhaft daran, die Ursache für den rätselhaften Brand in Reitrain ausfindig zu machen. Während vor allem das Dachgebälk gebrannt hatte, waren die Räume innen kaum betroffen. „Das war kein normaler Wohnungsbrand“, sagte daher ein Feuerwehrmann gegenüber der Tegernseer Stimme.

Offenbar rätseln aber auch die Ermittler noch, was den Brand vergangenen Donnerstag ausgelöst haben könnte. „Noch können wir zur Unfallursache nichts sagen“, betont Pressesprecher Stefan Sonntag. Jetzt müssten zunächst Teile des Dachstuhls abgetragen werden, ehe die Experten dazu nähere Aussagen treffen könnten.

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Ursprünglicher Artikel vom 27. März 2016 mit der Überschrift: „Das war kein klassischer Wohnungsbrand“

Über 100.000 Euro Schaden entstand bei dem Brand am Donnerstagmorgen im Obergeschoß eines Wohn- und Geschäftshauses unmittelbar an der B 307. Die Bewohner waren nicht da, verletzt wurde niemand. Doch es war kein klassischer Wohnungsbrand, das Feuer entstand offensichtlich außerhalb. Nun ermittelt die Kripo.

Über 100 Einsatzkräfte eilten gegen drei Uhr in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag nach Reitrain. Im rückwärtigen Obergeschoß eines Hauses mit Gewerbebetrieben standen die Holzverschalung der Fassade und der Dachstuhl bereits in Flammen.

Über drei Stunden dauerten die Löscharbeiten der Feuerwehren aus Kreuth, Rottach-Egern und Tegernsee. Auch Rettungsdienste rückten an. Doch ihr Einsatz war nicht vonnöten, denn bei Brandausbruch war glücklicherweise niemand in der Wohnung. So waren auch keine Verletzten zu beklagen.

Kripo Miesbach ermittelt

Besucht man drei Tage später das Gebäude, so zeigt sich, dass die Mieter oder Eigentümer der Wohnung sich noch kein eigenes Bild über die Zerstörung ihrer Bleibe machen konnten. An der Wohnungstüre klebt ein unversehrtes Siegel der Kriminalpolizei Miesbach. Auf dem Balkon liegt verkohltes Inventar. Der Boden ist voller Asche.

Zerborstene Fenster und Balkontüren sind notdürftig mit Spannblatten gesichert. Für die Bewohner keine einfache Situation. Man dürfe gar nicht ins Haus, das sei von der Polizei untersagt worden. Die Familie ist zwischenzeitlich bei Verwandten untergekommen.

Das Feuer kam von außen

Ein Feuerwehrmann, der bei den Löscharbeiten beteiligt war, erzählt, dass im Inneren der Wohnung nichts verbrannt, aber vieles durch die Hitzeeinwirkung verschmort sei. Bestätigt wird dies auch durch einen Polizeibeamten, der in der Nacht am Unglücksort war:

Das Feuer ist von außen losgegangen, das war das Eigenartige.

Es seien auch Rauchmelder in der Wohnung installiert gewesen, schildert der Mann von der Feuerwehr seine Eindrücke aus der Brandnacht und betont: “Zum Glück waren die Bewohner nicht da.”

Stark beschädigt ist das Dachgebälk, deshalb sei wohl ein neuer Dachstuhl notwendig. Ein Opfer der Flammen wurde die komplette Holzverschalung und Wärmedämmung der Wohnung. Der Feuerwehrmann schätzt den Schaden auf über 100.000 Euro.

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Da die Räume innen nicht brannten, schließe er auch den Tierverbiss an einem Kabel nicht aus. Durch einen Marder, der Stromkabel annagt, sei durch einen Kurzschluss schon so mancher Brand entstanden. Eine genauere Ursache wird vom Kriminaldauerdienst erwartet, der noch in der Brandnacht mit den Ermittlungen begann.

Laut Polizei wurde ein Gutachter des Landeskriminalamtes eingeschaltet. Noch gebe es nichts Neues, so ein Polizeisprecher in Rosenheim, doch am Dienstag soll Näheres zur Brandursache bekanntgegeben werden.

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