Kreuth testet Zufriedenheit

Wie bereits vor fünf Jahren stellt die Gemeinde ihre Einrichtungen auf den Prüfstand. Ende Januar soll es dazu eine Bürgerbefragung geben. Auch an Verliebte hatte man gedacht: künftig kann der Pavillon im Kurpark für Trauungen genutzt werden.

Im Pavillon sollen künftig Trauungen stattfinden
Im Pavillon sollen künftig Trauungen stattfinden

Es ging zwar um die Zukunft der 3.500-Seelen-Gemeinde, doch die Bürger glänzten durch Abwesenheit. Kein Einziger hatte sich in den Rathaussaal zur Gemeinderatssitzung verirrt. Viel hätten Interessierte allerdings auch nicht mitbekommen. Die Dauer des öffentlichen Teils war so kurz wie die Tagesordnung: sie war nach 20 Minuten durchgewunken. Der wesentlichste Punkt: die geplante Bürgerbefragung.

Mit ihr will Kreuth wieder einmal nach der Zufriedenheit mit gemeindlichen Einrichtungen fragen. Die Bewertungsskala für die Arbeit des Gemeinderates, der Verwaltung, über Kindergarten, Bauhof, Schwimmbad und Ringbergfriedhof reicht von „sehr zufrieden“ über „unzufrieden“ bis „keine Angaben“.

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Anruf-Sammel-Taxi wieder im Gespräch

Gleichzeitig sollen aber auch die Bürger Vorschläge unterbreiten, welche Themen in Zukunft für den Ort wichtig werden könnten. Bislang stehen unter anderem folgende Themen im Entwurf: reichen die Angebote für Kinder, Familien und Senioren? Sollen bezahlbare Mietwohnungen geschaffen werden, wird Handlungsbedarf bei bestehenden Verkehrsproblemen und dem Öffentlichen Personennahverkehr gesehen?

Martin Walch (SPD) regte an, dass das Anruf-Sammel-Taxi (AST) wieder zum Leben erweckt wird. Es wurde vor zwei Jahren vom Landratsamt eingestellt, weil sich kein Taxiunternehmen zur Bedienung des Tegernseer Tales fand. Walch meinte, AST würde vor allem den älteren Bürgern in der Gemeinde fehlen. Auch hierüber können die Bürger ihre Meinung abgeben.

Klausur zur „Zukunftswerkstatt“

Im März werden dann die Ergebnisse in die „Zukunftswerksatt“ einfließen, eine Art Ideenbörse, um die Bedürfnisse des Ortes gemeinsam zu entwickeln. Dies beschloss der Gemeinderat am Donnerstagabend einstimmig. Die Zukunftswerkstatt ist als Forum mit Vernetzung von nicht-touristischen Branchen mit landwirtschaftlichen Betrieben gedacht, um gemeinsam erfolgreicher zu werden.

Helfen soll dabei beispielsweise der Austausch von Marketingstrategien. „Derzeit erfolgt ein Umbruch“, begründete Bürgermeister Josef Bierschneider (CSU) seinen Vorschlag zu dieser Ideenbörse, „es stehen in einigen Betrieben die Nachfolgeregelungen an“. Da sei es gut, wenn man bereits Perspektiven der Entwicklungsmöglichkeiten zur Hand habe. In einer Klausur im März sollen dann alle Verbesserungsvorschläge auf den Tisch kommen.

Kurpark als Trauungsort

Eine neue Verwendung soll auch der Pavillon im Kurpark finden. Bislang spielte dort nur die Blaskapelle. Jetzt sollen dort auch andere Töne möglich sein, denn künftig können dort Brautpaare in den Walhall einziehen. Bislang war dies nur im eher etwas sterileren Rathaus möglich.

Verliebte wünschen sich offenbar mehr Romantik, deshalb soll mit der „Widmung des Pavillon als Eheschließungsort“ ein „positiver Beitrag zum Tourismus“ geleistet werden, so Bierschneider. Bleibt abzuwarten, ob damit auch die Geburtenrate im Ort steigt oder der Kurpark nur als Kulisse für auswärtige Hochzeitsgesellschaften dient. .

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