Mit Abriss zu neuem Glanz

Neuer „Zotzn“ statt „Gsotthaber-Stuben“: Sepp Bogner Junior wird Eigentümer und Betreiber der Gastronomie im historischen Tiroler Hof. Aufgrund aufwendiger Umbauarbeiten kann es erst im nächsten Jahr losgehen. Denn Bogner will mit einem neuen Konzept das Rottacher Kutschenmuseum aus dem Dornröschen Schlaf wecken.

Aktuell wird kräftig umgebaut bei den ehemaligen Gsotthaber Stubn.
Aktuell wird kräftig umgebaut bei den ehemaligen Gsotthaber Stuben.

Sepp Bogner Junior packt an. Denn die ganze Familie hat gerade alle Hände voll zu tun. Auf seinem neuen Besitz, dem einstigen Teil der Gsotthaber Stuben, wuchtet er Balken in die Höhe und befestigt die Bautafel. Dahinter entsteht gerade das Fundament der Tiefgarage mit zwölf Stellplätzen für seine künftigen Mitarbeiter.

Kosten im Millionenbereich

Überbaut wird die Garage mit einem historischen Bauernhof aus Tirol, der dort abgetragen wurde, erzählt Bürgermeister Christian Köck (CSU) auf einer Pressekonferenz. Man könne nun die Öffentlichkeit informieren, da von der Gemeinde mit Sepp Bogner Junior ein Erbbaurechts-Vertrag über 60 Jahre geschlossen worden sei. „Damit ist nun alles in trockenen Tüchern“, so Köck. Bis Ende 2016 soll alles fertig sein. Bogners Kosten sollen bei 1,3 Millionen liegen.

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Der westliche Teil des Gsotthaber-Gebäudes ist bereits abgerissen. Dort soll Bogners Gastronomie, ganz im Stil seiner benachbarten Traditionsgaststätte, bis Ende 2016 entstehen. Sie wird auch einen Teil des ehemaligen Küchentrakts mitbenutzen. Der Altbau verbleibt im Besitz der Gemeinde.

„Hier bekommen die Sportschützen eine neue Heimat mit kleiner Küche zur Selbstverpflegung“, erläutert Köck die Umbaumaßnahmen, die mit 250.000 Euro veranschlagt werden. „Der vordere Teil kann während der Sommermonate von den Tennisspielern genutzt werden. Im Winter hat ein Rottacher Sportgeschäft die Möglichkeit, einen Langlauf-Verleih mit kleinem Shop zu betreiben“, so Köck.

Defizit des Kutschenmuseums: 70.000 Euro

Auf der gegenüberliegenden Seite soll nun in das Kutschenmuseum ein Café mit Tagesgaststätte integriert werden: das sogenannte Café „Gäuwagerl“ (Fuhrwerk). Darüber wurde ebenfalls mit dem Junior der Bogners ein Pachtvertrag für zunächst zehn Jahre vereinbart. Die Umbaumaßnahmen finanziert die Gemeinde mit etwa 300.000 Euro. Bogner selbst will etwa 70.000 Euro in sein Café stecken. Nachdem dessen Umbaumaßnahmen relativ aufwändig sind, soll die Eröffnung erst im April kommenden Jahres sein.

Dies hänge mit dem Gesamtkonzept der Familie Bogner zusammen, die in der ehemaligen Gaststätte noch eine Backstube integrieren will. Da der 31-Jährige mit eigenen Produkten antreten will, wird das Café erst eröffnet, wenn die Backstube gegenüber fertig ist. Das Museumscafé bekomme noch eine Terrasse, „dem Wallberg zugeneigt“, erläutert Köck. Im Sommer sei dadurch auch ein Gartengeschäft möglich. Sowohl innen wie außen werden jeweils etwa 50 Gäste Platz finden.

So soll der Hof später aussehen.
So soll der Hof später aussehen.

Bogners Caféstuben werden die bisherigen drei kleinen Ausstellungsräume sein. Das Herzstück soll die Küchen- und Ausgabetheke mit Steinbackofen im Eingangsbereich werden. Hier sollen kleine Speisen angeboten werden, im Winter würden es etwa Suppen für die Langläufer sein. „Diese Grundversorgung wollte auch der Gemeinderat, da Bogners neuer „Zotzn“ gegenüber dann erst am Abend geöffnet haben wird, wenn das Kutschenmuseum samt Café schließt“, so Köck.

Ins Museum gelange man durch ein Drehkreuz, in den man seinen Obolus einwirft. „Bislang betrug das Defizit des Museum knapp 70.000 Euro“, räumt Geschäftsleiter Gerhard Hofmann ein, „deshalb wollte der Gemeinderat eine neue Form der Belebung. Mit dem neuen Gesamtkonzept der Bogners könnte eine Verringerung des Defizits gelingen“. Sepp Bogner übernimmt auch die Betreuung des Mini-Golfplatzes.

Einen Wermutstropfen allerdings nennt Köck. Denn die aufwendigen Arbeiten werden sich nicht so schnell wie erhofft umsetzen lassen: „Die erhoffte Inbetriebnahme des Cafés bereits zum Pferdeschlittenrennen wird es nicht geben, das schaffen wir nicht“.

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