Kein „Brenner Park – Light“

Wie die TS am Sonntag exklusiv berichtete, hat Jupp Brenner sein Areal, auf dem ursprünglich das Luxuswohn-Projekt Brenner Park entstehen sollte, mittlerweile verkauft. Die neue Entwicklung bestätigt nun auch Felix Radmer. Er war mit seinem Vater Thomas Radmer von Anfang an bei Brenners Projekt in Abwinkl tätig. Jetzt soll er auch das neue Vorhaben begleiten.

Das Projekt Brenner Park ist gescheitert. Nun sollen auf dem Grundstück "Tegernsee Villen" entstehen.
Das Projekt Brenner Park ist gescheitert. Nun sollen auf dem Grundstück “Tegernsee Villen” entstehen.

„Da ein von uns neu initiierter Wohnpark mit neuem Konzept in der Öffentlichkeit immer als „Brenner Park – Light“ abgestempelt worden wäre, haben wir uns entschlossen, das Projekt in neue Hände zu legen“, so Bauunternehmer Felix Radmer in der bereits angekündigten Pressemitteilung.

Mit der Planquadrat GmbH, mit den Geschäftsführern Thomas Hofer und Frank Laukötter, habe man einen erfahrenen, auf hochqualitativen Wohnbau spezialisierten Partner gefunden, der das Projekt auch „in unserem Sinne weiterführen“ werde, sagt Radmer.

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Neue Investoren wollen selbst an den Tegernsee

Ihren Sitz habe die Planquadrat GmbH in Gilching und stamme ursprünglich aus Salzburg. Dort sei bereits eine Vielzahl exklusiver Wohnbauprojekte aller Größenordnungen erfolgreich umgesetzt worden. „Die Begeisterung für Bad Wiessee, den Tegernsee und das Projekt ist so groß, dass einige Gesellschafter von Planquadrat selbst Wohnungen im Projekt erwerben werden“, prophezeit Radmer.

Seine Planung werde von Planquadrat weitestgehend übernommen, Festsetzungen wie Lage, Höhe, Grundfläche, Geschossfläche usw. der Häuser und der Tiefgarage würden unverändert bleiben. Die geringfügigen Anpassungen der Planung würden derzeit von Planquadrat bearbeitet und voraussichtlich im September beendet sein.

Gegründet wurde die Planquadrat GmbH in Gilching im Landkreis Starnberg am 10. März dieses Jahres. Eine Woche später war das offizielle Aus des Brenner Parks bekannt. Jupp Brenner hatte demnach keine Durststrecke zu überwinden, da der Verkauf seines Grundstücks schon in trockenen Tüchern war. Denn einziger Unternehmenszweck des neuen Eigentümers ist der „Erwerb von Grundbesitz in Bad Wiessee“.

Zur Durchführung des Bauvorhabens werde eine Projekt-Arbeitsgemeinschaft gebildet, die für Planung und Vermarktung zuständig sei. Als Eigentümer der Planquadrat GmbH in Gilching treten eine „Dental Innovations BVBA” im belgischen Antwerpen in Erscheinung und die Planquadr.at Investment GmbH in Salzburg.

Ursprünglicher Artikel vom 16. August 2015 mit der Überschrift: „Tegernsee Villen statt Brenner Park“
Den Hinweis gibt ein Blick ins Internet. Eine Salzburger Firma offeriert im Baustil der einstigen Brennerpark-Luxushäuser nun Eigentumswohnungen in „Tegernsee Villen“ der gehobenen Preisklasse. Nach Informationen der Tegernseer Stimme soll der Gastronom und Wiesseer Gemeinderat Jupp Brenner sein 16.000 Quadratmeter großes Areal bereits vor wenigen Wochen verkauft haben.

Im März dieses Jahres war es offiziell: das 50 Millionen Euro schwere Projekt Brenner Park war geplatzt. Es hatten sich nicht genügend Käufer für die 28 Luxuswohnungen in neun edlen Häusern gefunden. Doch nun erlebt das Projekt eine Art Wiedergeburt. Im Internet werden neue Tegernsee Villen in Abwinkl angeboten.

Sie ähneln sehr den einstigen Planungen des Rottacher Bauunternehmers Thomas Radmer, der mit Jupp Brenner eine ganz besondere Wohnanlage schaffen wollte. Nimmt man die bislang einzig verfügbare Studie, die online vorhanden ist, so ähnelt sie sich in Höhe und Aussehen dem beerdigten Brenner-Park. Aber unter anderen Vorzeichen. Diesmal zeichnet der Salzbuger Bauträger „planquadr.at“ dafür verantwortlich, der als „Mission“ hat, „außergewöhnliche Immobilien“ zu entwickeln.

In Abwinkl sollen „Apartments zwischen 72 und 341 Quadratmeter Wohnfläche und eine Ausstattung der Extraklasse“ entstehen. Nichts in der bislang dürftigen Beschreibung deutet darauf hin, dass es ein Wellness-Gebäude, ein Restaurant oder Platz für einen Concierge geben wird, wie einst von Radmer und Brenner geplant. Gleichwohl scheint auch bei den Salzburger Planungen noch vieles im Fluss zu sein:

Das Projekt ist derzeit in Vorbereitung, alle Einheiten sind im Detail individuell planbar.

Im Großen und Ganzen sei man aber von dem hochwertigen Konzept überzeugt, das bereits vorliegt, ist aus Salzburg zu hören. Dennoch werde man ein paar Änderungen und Adaptionen vornehmen. Die Optik aber würde bleiben.

Brenner will sich derzeit nicht äußern

Möglich wird dies, weil nach Informationen der Tegernseer Stimme Jupp Brenner das Grundstück, auf dem einst sein Elternhaus und später die Schlemmer Klinik stand, bereits vor etwa einem Monat (ganz oder in Teilen) verkauft haben soll. Bestätigen wollte der Wiesseer Gastronom und Gemeinderat auf Anfrage nur so viel, dass „Herr Radmer Anfang der Woche eine schriftliche Presseerklärung abgeben wird“.

Eine Skizze zeigt die geplanten Gebäude / Quelle: planquadr.at
Eine Skizze zeigt die geplanten Gebäude / Quelle: www.planquadr.at

Dies bedeutet, wie planquadr.at auf Nachfrage gegenüber der TS bestätigt, dass der Bauunternehmer Radmer nach wie vor mit im Boot ist. Dass er und Brenner nicht auf den Kosten für den Zukauf zweier Grundstücke, für Abriss und Planung sitzen bleiben würden, zeichnete sich schon im März ab, denn für das Areal existiere immer noch eine gültige Baugenehmigung. „Es ist sicher auch nicht sinnvoll, die ganze Planung in die Tonne zu treten“; meinte Thomas Radmer noch im März.

Naheliegend sei es, die bereits genehmigten Wohnhäuser dennoch zu errichten. Die Planung müsste nur angepasst werden. Vielleicht ist dies mit ein Grund, warum der Gemeinderat bislang noch nicht informiert wurde. So mancher ist von der neuen Entwicklung überrascht. Dies wird sich bald ändern. Denn im September will sich der Salzburger Investor in der Gemeinde vorstellen. Angesagt sei eine „maximale Transparenz“, so ein Unternehmenssprecher.

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