Ein Bauernhof auf Reisen

Gestern wurden die Vertrags-Details zwischen der Gemeinde und dem neuen Betreiber, Sepp Bogner junior, bekannt. Heute äußert sich Bogner senior zum Tiroler Hof, der die gemeindlichen Gsotthaber Stuben Ende 2016 ersetzen soll. Der alte Bauernhof wird in Brixlegg im Inntal abgetragen und hier neu aufgestellt. Rund 1,3 Millionen Euro investieren die Wirtsleute in den neuen Komplex samt Café im Kutschenmuseum.

So sieht der Bauernhof in Hanglage mit geschnitzten Balkonen aus dem 16. Jahrhundert in Inntal bei Brixlegg aus, der in Rottach wieder aufgebaut werden soll.
So sieht der Bauernhof in Hanglage mit geschnitzten Balkonen aus dem 16. Jahrhundert in Inntal bei Brixlegg aus, der in Rottach wieder aufgebaut werden soll.

Drei Jahre stand er leer, der Bauernhof in Hanglage mit geschnitzten Balkonen aus dem 16. Jahrhundert. Noch ist sein Standort das untere Inntal bei Brixlegg. Doch nicht mehr lange. Dann wird er Stück für Stück abgetragen. „Jeder einzelne der 4000 Balken wurde inzwischen nummeriert“, erzählt Noch-Zotznwirt Josef Bogner, „mein Bruder in Tirol ist da der Fachmann. Der hat ein Leben lang nichts anderes gemacht hat, als Höfe abzubauen und neu aufzustellen“.

Als Beleg dafür nennt Bogner die 37 historischen Gebäude im Museum Tiroler Bauernhöfe in Kramsach. Da das Freilichtmuseum voll mit alten Bauerhöfen sei, stehe der Hof, den sie gekauft haben, nicht mehr unter Denkmalschutz. „Sobald der letzte unterste Balken weg ist, beginnt nach dem Transport sofort in Rottach der Wiederaufbau“, erzählt nicht ohne einen gewissen Stolz in der Stimme Josef Bogner.

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„Das Holz wird nicht zwischengelagert und zugedeckt. Auch der Jahrhunderte alte Dreck ist inzwischen raus gewaschen, was keine schöne Arbeit war. Der Aufbau dürfte etwa drei Wochen dauern. Die Balken sind gezapft und werden nur mit Holznägeln zusammengehalten“, berichtet Bogner, der selbst auch schon viele Stunden Arbeit in den alten Hof gesteckt hat.

Alte „Hülle“, neuer Kern

„Bei uns wird nur die Hülle aufgestellt, innen aber wird ganz normal gemauert“, so Bogner. Der Tiroler Hof als neuer Zotzn entsteht über der Tiefgarage, von der das Fundament bereits betoniert ist. Bogner: „Platz werden wir für etwas mehr als 50 Gäste haben, denn wir wollen alles selbst noch bewältigen können“.

Ins Obergeschoß zieht die Hutmacherei von Martin Wiesner ein, die über eine Rampe zu erreichen ist. Laut Bautafel stehen Wiesners Handwerksbetrieb 200 Quadratmeter zur Verfügung. Vorgesehen sind über der Gaststätte noch eine Wohnung und ein Appartement. Die Pläne für die Neugestaltung des Millionenprojekts, das nach Westen ausgerichtet ist, stammen vom Rottacher Architekten Lenz Strohschneider.

Wenn alles fertig ist, will der Gastronom und ehemalige Bürgermeisterkandidat Josef Bogner in die zweite Reihe wechseln. Dann wird sein jetziger Gasthof wieder in ein Wohnhaus zurückgebaut. Aber eines ist auch klar, ans Aufhören denkt der umtriebige Wirt aus Leidenschaft noch lange nicht. Mit dem neuen Zotzn und dem Café im Kutschenmuseum beginnt auch für ihn eine neue gastronomische Herausforderung.

So sehen erste Entwürfe des Hofs in Rottach aus:

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