Von Piesenkam nach Sylt

Während Karl-Heinz Krutz und seine KG Golfplatz Tegernsee mit einer Reihe von Änderungswünschen den Gemeinderat in Waakirchen beschäftigt, gründet er zeitgleich auf der Promiinsel Sylt eine Brauerei. Sein Golfplatz in Piesenkam soll nach über 15 Jahren Planung in diesem Jahr eröffnet werden.

Nach 15 Jahren Planung soll der Golfplatz in Piesenkam in diesem Jahr endlich eröffnen
Nach 15 Jahren Planung soll der Golfplatz in Piesenkam in diesem Jahr endlich eröffnen

Der 67-jährige Krutz ist auf vielen Geschäftsfeldern tätig, ob als Bauträger in Berlin oder Golfplatzbetreiber im Oberland. Seit einigen Jahren ist er auch ganz im Norden, auf der Prominenten-Insel Sylt, zu finden. Dort taucht er vielfältig in den örtlichen Gazetten mit Immobiliengeschäften auf. Ganz neu ist, dass Krutz nun auch in das Brauergeschäft einsteigt. Seit 28. Januar ist er Geschäftsführer der Sylter Privatbrauerei GmbH, mit Sitz in Morsum.

Weit weg davon, präsentiert er dem Waakirchner Gemeinderat für seinen Golfplatz in Piesenkam erneut Planänderungen, die am Dienstag auf dem Ratstisch lagen. Seine neuesten Vorhaben sind: doch kein Starthaus, stattdessen die Mitbenutzung einer landwirtschaftlichen Halle neben seinem Golfplatz, eine Driving-Ranch, die Bohrung eines Brunnens, eine Kleinkläranlage, neue Abdichtungen für die Teiche und der Ausbau des Feldweges als Zufahrt zum Clubhaus. Teils waren dies auch Forderungen der Gemeinde, damit der Eröffnung nichts mehr im Weg steht. Damit dies nach nun 15 Jahren Planungen nun möglich ist, nannte Bauamtsleiter Franz Schweiger die Details.

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In der bestehenden landwirtschaftlichen Halle, in der einmal Milchschafe gehalten wurden, soll „das Clubgebäude und die Sozialräume für die Mitarbeiter untergebracht werden“. Dafür entfalle das geplante Starthäuschen mit 75 Quadratmetern nördlich der Kreisstraße. Für seinen Golfbetrieb pachtet Krutz eine Hälfte der Halle neben den Greens vom Piesenkamer Landwirt Georg Schwaighofer. Dieser will im anderen Teil seines langestreckten Gebäudes einen Hofladen für regionale Produkte mit Verköstigung der Golfer einrichte.

Diese landwirtschaftliche Halle wird nun auch als Clubhaus genutzt. Auch regionale Produkte sollen darin vom Eigentümer, Landwirt Georg Schwaighofer, angeboten werden.
Diese landwirtschaftliche Halle wird nun auch als Clubhaus genutzt. Auch regionale Produkte sollen darin vom Eigentümer, Landwirt Georg Schwaighofer, angeboten werden.

Davor soll eine Driving-Ranch geschaffen werden, die bisher fehle. Es fehlte bislang auch das kostbare Nass zur Bewässerung der Golfanlage. Die Gemeinde verlangte den Nachweis, dass darauf Wasser „gesucht und gefunden wird“. Schweiger: „Bei einer Bohrung auf 62 Metern Tiefe stieß man auf mehr als ausreichend Wasser. Die Pumpversuche ergaben, dass man 1,1 Liter pro Sekunde fördern kann. Dabei würde der Wasserspiegel nur um 28 Zentimeter fallen“.

Doch ein weiteres Problem war bisher, dass die Teiche das Wasser nicht halten konnten. „Zwei der Teiche sollen nun mit Folien ausgelegt werden“, so Schweiger. Der Antrag liege beim Wasserwirtschaftsamt, das sich auch mit dem Abwasser beschäftigen muss. Denn Betreiber Krutz will eine Kleinkläranlage schaffen. Auch die Zufahrt in ausreichender Breite auf das Gelände war ein Kriterium, das es zu erfüllen galt. Bislang ist es nur ein Feldweg zum Clubhaus. Für den „Begegnungsverkehr“ habe der Betreiber zwei Ausweichbuchten zugesagt.

Auch ein Kinderspielplatz soll entstehen, dies habe Krutz in Aussicht, reklamierte Gisela Hölscher (FWG). Der Spielplatz östlich der Halle soll auch Kindern aus dem Ort zugänglich sein. Dies sei so beabsichtigt, hieß es am Ratstisch.

Jahrelange Änderungswünsche von Krutz

„Jetzt ist alles da, was wir gefordert haben, damit können wir das Thema erledigen“, war sich Rudolf Reber (ABV) sicher. Monika Marstaller (FWG) dagegen hoffte, dass auf dem Golfplatz keine weiteren Gebäude mehr errichtet werden. „Wir haben es die letzten 15 Jahre gesehen, dass alle paar Jahre ein neuer Antrag mit einer Änderung kommt. Ständig haben wir daraufhin Beschlüsse umgeworfen. Damit muss jetzt endgültig Schluss sein“, forderte die Schaftlacherin.

Mit einer Gegenstimme wurde den beantragten Änderungen der KG Golfplatz Tegernsee zugestimmt. Nun kann sich Krutz ganz seinen Plänen als Brauer auf Sylt widmen. Ob er irgendwann sein Selbstgebrautes in Piesenkam unter die Leute bringt? Als regionales Produkt könnte es sicher nicht angeboten werden.

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