Zwei Tegernseer im Weltraum

Diesmal werden die bayerischen Politiker beim Starkbieranstich vom Nockherberg in den Weltraum geschossen. Ob die Protagonisten von dort zurückkehren, will Regisseur Marcus H. Rosenmüller noch nicht verraten. Bei dem Spektakel mit dabei sind auch zwei Personen aus dem Tal: Thomas Rebensburg aus Rottach-Egern und Silvester Leo aus Kreuth.

Silvester Leo wird am Nockerberg in den Weltraum geschossen.
Silvester Leo wird am Nockherberg in den Weltraum geschossen.

Wenig soll nach außen dringen. So ist Schauspieler Silvester Leo zu keiner Andeutung bereit, welche außerirdische Rolle ihm zugedacht wurde. „Ich darf nichts sagen, aber es macht super Spaß, weil tolle Schauspieler dabei sind“, mehr war ihm nicht zu entlocken.

Brettl-Erfahrung hat Leo bereits. Beim Gmunder Starkbierfest im vergangenen Jahr spielte er mit Anian Roth ein Senner-Ehepaar in dem Einakter „Jaki und Mändi“. Beide erlebten auf ihrem mühsamen Weg zu den Almen sämtliche Schlamassel am Tegernsee hautnah. Über das geplante Almdorf witzelten sie: „Da gibt’s a Muas mit Kaviar, a Gnu-Buttermilli und an Kaiserschmarrn aus Gamsoar.“ Vesti, wie sie ihn in Kreuth nennen, ist von Beruf eigentlich Kunstschlosser. Doch die Schauspielerei liegt ihm im Blut.

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Dennoch schließt Leo eine Karriere als Fernseh- oder Kinoschauspieler aus, denn vom Theater möchte er nicht leben müssen. Am Nockherberg kommt ihm nun zugute, dass er Marcus H. Rosenmüller schon kennt. In dessen Filmen „Schwere Jungs“, „Räuber Kneissl“ und „Sommer der Gaukler“ spielte er bereits mit. Und nun im Weltall des süffigen Singspiels von Rosenmüller, Leos erster Auftritt vor der Politprominenz.

Der Mann für die Musik

Komponiert wurde das musikalische Derblecken von Gerd Baumann. Doch so ein Mammutwerk in kürzester Zeit entsteht heute nur noch im Team. Dazu gehört seit 2013 der Rottacher Komponist und Arrangeur Thomas Rebensburg. „In die Nockherberg-Crew kam ich durch Marcus Rosenmüller. Ihn kenne ihn schon aus der Zeit, als sein Spielfilm „Sommer der Gaukler“ 2011 in Tschechien entstand“, erklärt Rebensburg am Mischpult in seinem Tonstudio.

„Für diesen Film schrieb ich einen Teil der Musik für ein Streichorchester aus der Zeit Mozarts. Der letzte Film von Rosenmüller, an dem ich mitwirkte, war, ‚Wer’s glaubt, wird selig’. Dafür schrieb ich die Chor-Arrangements. So kam ich in das Team von Komponist Gerd Baumann und Regisseur Marcus H. Rosenmüller. Seitdem arbeiten wir zusammen“. Die Musik für den Nockherberg schreibt Gerd Baumann und die Texte Sebastian Horn von den „Bananafishbones“ aus Bad Tölz.

ist für die Musik am Nockherberg zuständig.
Thomas Rebensburg ist für die Musik am Nockherberg zuständig.

Das Buch zum Singspiel schreibt Thomas Lienenlüke. „Von denen bekomme ich per Internet eine Datei, eine mp3, in der sie gesanglich das Stück schon vorgegeben haben“, so Rebensburg. „Meine Aufgabe ist dann, eine Melodiestimme für den Song mit Instrumentierung für drei Bläser, Keyboard, Gitarren und eine Geige zu arrangieren. Hinzu kommen dann von mir Zusatzstimmen und Nebenmelodien. Wir aktualisieren das Stück mit der Tagesaktualität bis zuletzt.“

Bereits Ende Januar hätten die Vorgespräche mit ersten Entwürfen begonnen. Seit zwei Wochen probt nun das Team täglich ziemlich intensiv, seit Samstag bereits mit Kameras des Bayerischen Fernsehens.

Rixner und Rebensburg gründen Tonstudio in Tegernsee

Für Rebensburg ist dieses Arbeiten unter Zeitdruck nichts Außergewöhnliches. „Vor Jahren machte ich eine Neuausgabe der Operette ‚Schwarzwaldmädel’. Da wurde das Orchester verkleinert und Musikinstrumente neu zusammengesetzt. Mit der Zeit werden die Kapellen immer weniger und die Besetzungen kleiner, oft sind dann die existierenden Partituren nicht spielbar“, berichtet Rebensburg über die Musikszene.

Kenntnisse hat er vor allem in der klassischen Studioarbeit. Mit Peter Rixner gründete Thomas Rebensburg bereits 1989 ein eigenes Tonstudio in Tegernsee. Bekannte Titelsongs wurden in mehreren Produktionen für neue Besetzungen und spezielle Sänger umgeschrieben. Zum Beispiel für die Gruppe Captain Cook in Regensburg, die mit ihren singenden Saxophonen ziemlich bekannt wurde.

„Auch für die ARD-Rundfunkorchester habe ich im Laufe der Jahre viel geschrieben, vielfach sinfonische Arrangements“, erzählt der studierte Komponist und Dirigent Rebensburg. Für sein musikalisches Wirken erhielt er bereits den Bayerischen Staatspreis und sitzt seit 1992 im Bayerischen Medienrat, dem einflussreichen Aufsichtsgremium für neue Medien. Rebensburg, ein musikalischer Allrounder.

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